
Die
FACHBEREICHE
SOZIOLOGIE

Als Anekdote ….
– Und Sie, auf welchem Gebiet sind Sie tätig?
– Ich bin Soziologe.
– Dann sind Sie wohl viel unterwegs und mit Umfragen beschäftigt…
– Ja, doch braucht es zuerst eine genaue Auswahl der Personen und Gruppen, über die ich etwas erfahren will, und eine genaue und eindeutige Definition der Fragen und einige Bücher lese ich durchaus zum ausgewählten Thema.
– Aha? Dann verbinden Sie also Theorie und Praxis in einer Art teilnehmende Beobachtung
- Genau.!
Die Ausbildung
Studieninhalte: Gesellschaftsanalyse und empirische Sozialforschung
Soziologie befasst sich mit den mannigfachsten Aspekten des menschlichen Zusammenlebens. Sie bildet Theorien und Hypothesen (modellhaften Vorstellungen der Wirklichkeit), die verschiedene Zusammenhänge und Erklärungen postulieren, z.B.: "Menschen sind umso kränker, je weniger Einkommen sie haben." Zum Studium der Soziologie gehört ferner die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen, die sich im Laufe der Zeit herausgebildet haben.
Soziologie ist zu einem grossen Teil aber auch empirische Sozialwissenschaft. Empirisch (von "Erfahrung") deshalb, weil ihre Aussagen an der Realität überprüft werden können, wo sie sich dann bewähren oder auch scheitern. Die Ergebnisse einer Überprüfung können also eine Hypothese widerlegen und die theoretischen Annahmen verändern. Die Methoden der empirischen Sozialforschung sind deshalb ein wichtiger Teil des Studiums.
Ausbildungsstätten
Möglichkeit die Soziologie als Nebenfach als Ergänzung zu Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft zu studieren. Möglichkeit zum anschliessenden Doktorat.In der Westschweiz wird das Fach in Genf, Lausanne, Neuenburg und Freiburg, in der deutschsprachigen Schweiz in Bern, Zürich, Luzern und Basel angeboten.
Erwerb des Diploms: universitärer Studiengang, der mindestens 5 Jahre dauert (3 Jahre Bachelor- und 2 Jahre Masterstudium).
In Freiburg ein kann ein spezieller Master of Arts in Sozialwissenschaften: Kultur, Politik und Religion in der pluralistischen Gesellschaft erworben werden. In Genf werden Gender Studies angeboten, in Lausanne Bachelor- und Masterstudiengänge in Sozialwissenschaften und in Neuenburg ein Masterstudium in Sozialwissenschaften; in Basel Gender Studies, in Bern ein Bachelor in Sozialwissenschaften, in Luzern ein interdisziplinärer Studiengang in Kultur-, Sozial-, Kommunikations- und Politikwissenschaften und in Zürich wiederum Gender Studies.
Der Beruf
Soziologische Arbeit ist selten Selbstzweck. Zusammen mit anderen Sozialwissenschaften wie Ethnologie und Geschichte kann sie bei der Untersuchung konkreter gesellschaftlicher Probleme und Konflikte hilfreich sein. Dies bei Expertisen und Untersuchungen auf kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Themen. Migration und Schulentwicklung, multikulturelle Gesellschaft und Integration sind heute zentrale Forschungsgebiete. Als Grundlage für Medienarbeit und Journalismus sehr empfehlenswert.
Anforderungen
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Politisches und soziales Bewusstsein
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Unparteilichkeit
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analytisches Geschick, philosophische Interessen
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Synthesefähigkeit
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Ausdauer bei, Langzeitstudien
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Kommunikationsvermögen
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Teamfähigkeit
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Interdiziplinäres Arbeiten, Geschichtsbezogenheit
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Genaugkeit
Berufsaussichten
Auf Fachmittelschulebene hat sich der Soziologieunterricht eingebürgert, ebenso an den Schulen für Soziale Arbeit und Sozialpädagogik. Neben dem universitären Forschungs- und Lehrbetriebs gibt es auch zahlreiche Institute, die sich mit Wirtschaftsbereichen (Tourismus) und Animation, Politikanalyse, Verbandsinteressen u.a.m (Lobbies) beschäftigen. Journalismus ist ebenfalls ein wichtiges Betätigungsfeld. Redaktionsfähigkeit in mehreren Sprachen hilft weiter und erschliesst neue Gebiete.
Weitere Betätigungsfelder bieten der kulturelle Bereich (Museen, Ausstellungen, Verlage), Einrichtungen, die sich der statistischen Analyse widmen, und die öffentliche Verwaltung, Marktforschungsinstitute, das Marketing sowie das Projektmanagement auf sozialem und kommunikativem Feld.
Autor: Stéphane Andereggen
PS: Die Schweizerische Zeitschrift für Soziologie wurde 1975 auf Anregung der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie gegründet. Sie erscheint dreimal jährlich mit der Unterstützung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Zeitschrift versteht sich als mehrsprachige Stimme für soziologische Analyse und Forschung. Sie veröffentlicht Arbeiten zu Theorie, Methode, Praxis und Geschichte der Sozialwissenschaften in Englisch, Französisch und Deutsch. Obwohl sich die Zeitschrift vor allem für den Stand der Soziologie und für aktuelle Entwicklungen in der Schweiz interessiert, werden Artikel, Forschungsberichte und Buchbesprechungen unabhängig von der Nationalität des Autors/der Autorin oder dem Bezug zur Schweiz angenommen.